Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums von Missio Österreich luden Bischof Hermann Glettler, Missio-Diözesandirektor Pfarrer Johannes Laichner und Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner, am Freitag, 17. Juni 2022, zu einer feierlichen Festmesse in der Stiftskirche in Stams. Rund 200 Gläubige folgten dieser Einladung und wohnten dem Gottesdienst, der von dem Santosanti Kinderchor aus der Pfarre Roppen umrahmt wurde, bei. Bischof Hermann schloss seine Predigt mit den Worten: “100 Jahre sind ein Auftrag, dass es erst so richtig losgeht!”
Zeugnisse über die Missionsarbeit
Im Anschluss an den Gottesdienst fand im barocken Bernardisaal des Stiftes der Festakt statt. Bei der der Begrüßung betonte Diözesandirektor Pfarrer Johannes Laichner: “Heute ist der Kernauftrag von Missio Österreich immer noch derselbe wie vor 100 Jahren: diejenigen zu unterstützen, die die Welt verändern.”
Im Anschluss erzählten Vortragende über ihre Mission. Der 12-jährige Serafin berichtete im Gespräch mit Missioreferent Markus Hochenegger über seine Idee, mit seinen MitschülerInnen Rosenkranz zu beten. Die Haller Tertiarschwestern Sr. Notburga Maringele, Sr. Andrea Schett und Sr. Miriam Holaus erzählten über ihre Arbeit in Bolivien und bedankten sich bei den Vertretern von Missio für die erhaltene Unterstützung in den vergangen Jahren. Kooperator Basile referierte über die junge, dynamische Kirche in seinem Heimatland Burundi und gab ein berührendes Glaubenszeugnis: „Das ist meine Botschaft an euch heute: Habt Mut, euch auf das Abenteuer des Glaubens einzulassen. Die Liebe Gottes überwindet alle Grenzen – der Glaube öffnet neue und sichere Wege.“
Zu guter Letzt berichtete Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner über aktuelle Vorhaben und Ziele von Missio Österreich und zeigte sich begeistert über die vielen Festgäste. Bei der anschließenden Agape, für welche die Köche der Stiftsküche im afrikanischen Kochbuch blätterten, konnten sich die Festgäste stärken und sich gegenseitig über die erhaltenen Eindrücke austauschen.
100 Jahre Missio in Österreich
Pauline Jaricot gründete 1822 in einer Zeit rascher politischer und kultureller Umwälzungen zusammen mit anderen Laien in Lyon das „Werk der Glaubensverbreitung“, heute bekannt als Missio Weltkirche. Der Grundgedanke bestand darin, dass nicht eine bestimmte Mission unterstützt werden soll, sondern unterschiedslos alle. Diese Idee breitete sich rasch aus und erfasste bald die ganze Kirche. Am 3. Mai vor 100 Jahren machte Papst Pius XI. Pauline Jaricots Initiative gemeinsam mit zwei weiteren französischen Missionswerken zu den Päpstlichen Missionswerken. Im selben Jahr führte Kardinal Gustav Piffl diese auch in Österreich ein, die bis dato den Ärmsten der Armen auf allen Kontinenten und durch rund 10.000 Hilfsprojekte unterstützen konnte. Die Bandbreite reicht von Pastoralprojekten über Schulbauten bis zu Gesundheitsprogrammen.