Einen wahrlich historischen Tag erlebten viele Karröster und Karrösterinnen am Kirchtag zu Ehren der zweiten Kirchenpatronin Maria Magdalena, als nach mehreren Monaten endlich wieder das neuvergoldete Kirchturmkreuz an seinen alten Platz an die Spitze der Biedermeierhaube der Dorfkirche zurückkehrte.
Bis zum Karröster Kirchtag am 19. Juli 2020 wurden zuvor der Reihe nach das Kirchturmdach, das Sakristeidach und das Blechdach der Marienkapelle von Rost befreit und mit einem neuen Anstrich versehen. Pfarre und Gemeinde teilen sich die Kosten und garantieren gemeinsam, dass die Pfarrkirche samt Marienkapelle weiterhin jeder Witterung und dem „Zahn der Zeit“ standhalten kann.
Krönender Abschluss dieser Sanierungsarbeiten am Turm und dem Neuguss der großen Maria-Magdalena-Glocke im Jahr 2019 war natürlich die feierliche Aufsetzung des neu vergoldeten Turmturmschmuckes und des Kirchturmkreuzes im Rahmen des heurigen Kirchtages, den die Pfarrgemeinde bei strahlendem Sonnenschein mit einem Festgottesdienst im Freien und der gewohnten Sakramentsprozession mit vier Altären begehen konnte.
Nach dem Schlusssegen am Kirchplatz segnete Pfarrer Johannes Laichner den Turmschmuck. Ministranten und Dorfkinder zogen per Seil die Kugel samt Kreuz und Zeitkapsel auf. Das feierliche Te Deum (Großer Gott) der Musikkapelle unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Hanspeter Pranger und die Salve der Schützen besiegelten den feierlichen Moment, den tatsächlich die eine oder andere Freudenträne begleitete.
In den Tagen zuvor waren die Gläubigen in Karrösten eingeladen worden, ihren Namen, einen Gebetswunsch oder einen passenden Gedanken in ein „Kirchturmheft“ zu schreiben, das am Kirchtag zusammen mit einer Urkunde als historisches Dokument und einem Euromünzensatz aus dem Jahr 2020 in der Zeitkapsel deponiert wurde.
Pfarrer Johannes betonte in der feierlichen Ansprache, dass er die Gebete und Gedanken der Gläubigen als schönes Zeugnis eines großen Gottvertrauens dieser Zeit verstehe. Jeder möge selbst in diesen Tagen neu den Glauben an Jesus Christus verkünden und mutig leben. Das Kreuz am Kirchturm sei dafür ein stille, aber doch zeichenhafte Erinnerung, so der Geistliche.