Missio Nationaldirektor holte die Weltkirche nach Karrösten.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Sonntag, dem 3.2.2020 das Veranstaltungszentrum in Karrösten. Der Grund dafür war der der Zisterzienserpater und Missio Nationaldirektor Pater Dr. Karl Wallner. Rund 250 Zuhörerinnen und Zuhörer, unter anderem auch der Bürgermeister von Karrösten Oswald Krabacher, Missio Diözesandirektor DDr. Johannes Laichner und Abt German Erd vom Stift Stams, waren sichtlich von seinem Vortrag angetan. Er berichtete über vergangene Missionsreisen, über die Situation der wachsenden Weltkirche, der schrumpfenden Kirche in Europa und über sein Leben im Stift Heiligenkreuz im Wienerwald.
„Große Visionen sind nötig, wir müssen wieder wollen!“
Wallner wies in seinem Vortrag auf die prekäre Situation der Kirche in Österreich und Europa hin. Leere Kirchen, die Medien voll mit Statistiken über Kirchenaustritte und der christliche Glaube als reiner Traditionsträger. Der Pater informierte darüber, dass nur mehr 33% aller Wienerinnen und Wiener Katholiken seien und diese Zahl stetig weiter sinke. Laut Wallner sei die Abschaffung des Zölibats, die Ernennung eines neuen Bischofs oder die Wahl eines neuen Papstes nicht die Lösung für diese negative Entwicklung. „Die rosa Brille muss weg!“, betonte der Pater und forderte auf, dass die Situation erkannt und akzeptiert werden muss. Eine Besserung sei nur schrittweise möglich. Wallner vergleicht die Kirche in Europa mit der Weltkirche und stellt fest, dass die Kirchen auf anderen Kontinenten dieser Erde einen regelrechten Aufschwung erleben. Motivierend erwähnt er, dass seit 100 Jahren die globale Kirche dauerhaft wachse und die Zahl der Gläubigen stetig ansteige.
„Fischer wollen nur eines – und zwar ein volles Netz“
Pater Karl Wallner forderte in seinem Vortrag dazu auf, wie Fischer zu agieren. „Wir brauchen eine Fischermentalität“ sagte Wallner und motivierte die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu auf, selbst missionarisch zu wirken. Es sei auch keine Sünde für einen Priester, wenn er sich volle Kirchen wünsche und eine aktive Kirchengemeinschaft möchte. Die Menschen müssten spüren, dass man sich über ihr Kommen freue und ihr Engagement rund um die katholische Kirche ein wertvoller Dienst ist.
„Wir haben das Geld, sie haben das Gebet“
Wallner reist in seiner Tätigkeit als Nationaldirektor oft in arme Länder und war an vielen Hilfsprojekten beteiligt. Der Pater sieht seine Tätigkeit als Nationaldirektor als die bisher sinnvollste Aufgabe seines Lebens. In seinem Vortrag setzte er das Publikum über die Tatsache in Kenntnis, dass viele christliche Länder zwar endlos arm und besitzlos sind, allerdings das Gebet und der Glaube das Fundament der dortigen Bevölkerung sei. In Österreich erlebt er das genaue Gegenteil und berichtete über den Kontinenten Europa, der im Vergleich sehr wohlhabend und reich an materiellen Gütern ist, aber das Gebet und der Glaube sehr schwach geworden sei. Das Anliegen des Paters ist es daher, dass die Menschen nicht nur zum Spenden motiviert werden, sondern auch zum Beten. Denn ohne Gebet sei das Ganze sinnlos. (Bericht von Markus Hochenegger - Missio-Referent in der Diözese Innsbruck)